Kölscher Aufguss mit Stimme und „Jeföhl“

Mit dem originellen Titel „Ne kölsche Aufguss“ lud der Männergesangverein MGV Urfeld Anfang April in die vollbesetzte Mehrzweckhalle Urfeld und servierte seinem Publikum eine mitreißende Mischung aus kölschen Klassikern und modernen Songs. Unter der engagierten Leitung von Chorleiter Frank Schaab präsentierte der Männerchor ein abwechslungsreiches Programm, das nicht nur Freunde rheinischer Töne begeisterte.

Bereits beim Einlass war die Vorfreude spürbar – die Halle füllte sich schnell, und spätestens mit dem ersten Lied war klar: Das wird ein besonderer Abend. Die Band – spielfreudig, präzise abgestimmt und voller Elan – bildete ein klangstarkes Fundament für die kraftvollen Männerstimmen.

Das Repertoire reichte von Kultsongs der Bläck Fööss wie „Kaffeebud“, „Wenn de Sonn schön schingk“ und „Lück wie ich un du“ über moderne Stücke von Kasalla („Marie“, „Alle Jläser huh“, „Hätzensbrescher“) bis hin zu den rockigen Tönen von BAP („Jraadus“, „Do kanns zaubere“). Auch die neue kölsche Hymne „Tommi“ von AnnenMayKantereit brachte eine neue Klangfarbe ins Spiel – rau, ehrlich, bewegend. Die Instrumentalstücke „Mer han nen Deckel“ und „Merci Merci Merci“ boten der Band Gelegenheit, ihr Können zu zeigen – mit Groove, Gefühl und feinem Gespür für Atmosphäre.

Ein echtes Highlight war das eigens arrangierte Lied „Doheym en Urfeld“, das nicht nur musikalisch überzeugte, sondern auch emotional einen Nerv traf. Der Song wurde mit einem eigens verfassten kölschenen Text versehen – lokal verwurzelt, liebevoll und augenzwinkernd. Gleichzeitig ein Liebeslied und eine Hommage an die Urfelder Mehrzweckhalle – jenes charmante Epizentrum des dörflichen Lebens, in dem gelacht, gefeiert und eben auch gesungen wird.

Der Titel „Saunaboy“ von LSE, der eindeutig den Titel des Konzerts inspiriert hatte, sorgte für augenzwinkernde Heiterkeit, bevor es mit „Immer noch do“ von Kasalla in ein stimmungsvolles Finale ging. Das Publikum ließ sich mitreißen, sang mit, klatschte begeistert und forderte lautstark eine Zugabe.

Fazit: Der MGV Urfeld bewies mit diesem Konzert eindrucksvoll, wie lebendig und modern Männerchorgesang heute klingen kann. Mit Herzblut, musikalischem Anspruch und kölschem Jeföhl wurde „Ne kölsche Aufguss“ zu einem Abend, der noch lange nachhallen wird – doheym en Urfeld und darüber hinaus. (Fotos: Jörg Kunz)