Am Samstag, dem 13. April 2024 verwandelte sich die bis auf den letzten Platz gefüllte Halle Urfeld in einen brodelnden Schmelztiegel des Rhythm & Blues. Unter dem Motto ‚Mer han d’r Blues‘ lud der Männerchor des MGV Liederkranz Urfeld zu einer musikalischen Reise durch das Chicago der 50er und 60er Jahre ein. Pünktlich eröffnete das Ensemble den Abend mit einer kraftvollen Interpretation des ‚Peter Gunn Theme‘, dessen pulsierende Basslinien sofort das Publikum in seinen Bann zogen. Der Funke sprang über, als die Band und der Chor nahtlos in ‚Everybody Needs Somebody to Love‘ übergingen, einem Klassiker, der in der Halle früh für gute Stimmung sorgte.
Bemerkenswert war die Interpretation von Aretha Franklins Song ‚Think‘, der in ‚Trink‘ umgedichtet wurde. Trotz des Titels war dies kein Trinklied, sondern eine Hommage an die Frauen, präsentiert mit viel Gefühl und einer starken Botschaft, die bei den Zuhörern ankam. Ein besonderes Highlight war die lokale Adaption von ‚Sweet Home Chicago‘, umgedichtet zu ‚Daheim in Urfeld‘. Diese humorvolle Variation brachte nicht nur Lacher, sondern auch eine spürbare Verbundenheit mit dem Publikum, das begeistert mitsang und klatschte. Bei ‚Minnie the Moocher‘, umgetextet in ‚Winnie der Schnorrer‘, zeigte der Chor sein komödiantisches Talent. Die bekannten Ruf-und-Antwort-Passagen zwischen Chor und Publikum waren ein echtes Vergnügen und sorgten für viele Lacher.
Ein weiterer Höhepunkt war der Soloauftritt von Hans-Peter Thelen mit seiner Mundharmonika, der alle Zuhörer in seinen Bann zog. Der ehemalige Sänger, der in diesem Jahr 90 Jahre alt wird und leider nicht mehr zu den wöchentlichen Proben kommen kann, zeigte damit seine Verbundenheit zum Chor. Der Abend endete mit einer weiteren lokalen Adaption, ‚Die Jungen sind zurück im Dorf‘, eine Hymne auf die Rückkehr und das Zusammentreffen alter Freunde. Diese Darbietung riss das Publikum von den Sitzen und sorgte für viel Applaus. Das ‚Theme From Rawhide‘ erwies sich als perfekte Wahl für den Männerchor, wobei ungewöhnlicherweise die beiden Bass-Stimmen die Melodie führten und so dem Stück eine besonders eindrucksvolle Note verliehen.
Die bewährte Band um Pianist Frank Buohler war perfekt auf den Gesang abgestimmt und zeigte auch in ihren Solostücken ihre Virtuosität und große Spiellaune. Chorleiter Frank Schaab verdient besonderes Lob für seine Arrangements und die Fähigkeit, die musikalische Energie der beteiligten Musiker optimal zu nutzen. Das Jahreskonzert ‚Mer han d’r Blues‘ zeigte erneut die Vielseitigkeit des Chors, der sich spielerisch zwischen verschiedenen Stilen bewegte. Es war nicht nur eine Hommage an den Rhythm & Blues, sondern auch eine Feier der Gemeinschaft und des gemeinsamen Musizierens in Urfeld. Ein Abend, der lange in Erinnerung bleiben wird. (Bilder: Jörg Kunz)
